Endlich hältst du dein neues Snowboard in den Händen. Die Freude ist groß, und am liebsten möchtest du damit sofort auf den Berg. Bevor du dich in deine Boarder-Klamotten wirfst, musst du aber noch die Snowboardbindung einstellen. Mit den Tipps und Tricks der Snowboard-Experten von INTERSPORT Rent ist das ganz einfach.
Eines vorweg: Ein Richtig oder Falsch gibt es bei der Einstellung der Snowboardbindung nicht. Denn es hängt immer vom Fahrer, seinen körperlichen Eigenschaften und sportlichen Bedürfnissen ab, wie die Bindung optimal adjustiert wird. Hauptsache ist, dass du dich mit dem von dir eingestellten Set-up am Board wohlfühlst.
Das Einstellen der Snowboardbindung verläuft in zwei Schritten:
Los geht’s mit der Montage!
Der Stance ist die Position der Bindung am Snowboard. Bevor du zu schrauben beginnst, musst du erst einmal folgende Frage beantworten können:
In anderen Worten: Welcher Fuß ist beim Fahren vorne?
Tipp: Wenn du noch nicht weißt, wie du auf dem Brett stehst, kann der berühmte „Schubstest“ Aufschluss geben. Lass dich von jemandem unerwartet nach vorne schubsen. Der Fuß, mit dem du zuerst auftrittst, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Fuß, der später am Board vorne steht.
Du kannst dich aber auch einfach mal auf ein Skateboard stellen und so herausfinden, in welcher Position du dich sicherer fühlst. Lege dann die Bindung entsprechend ausgerichtet auf das Snowboard!
Wenn du deinen Snowboard Stance einstellen willst, musst du folgende Fragen beantworten:
Wichtig! Um die richtige Einstellung zu treffen, solltest du auch deinen bevorzugten Fahrstil kennen.
Tipp: Auf neuen Snowboards ist meist der „Reference Stance“ gekennzeichnet, eine Markierung am zweiten und vierten Schraubloch. Diese klassische Position empfehlen Hersteller im Allgemeinen für Snowboard-Anfänger und all jene, die gerne auf verschiedenen Terrains unterwegs sind (All-Mountain-Fahrer).
Die Weite deines Reference Stance bestimmt,
Die Faustregel besagt: Eine schulterbreite Beinstellung ist für die meisten Boarder angenehm. Den genauen Abstand misst du von der Mitte der vorderen bis zur Mitte der hinteren Minidisk deiner Bindungen.
Hast du den richtigen Bindungsabstand gefunden, kannst du die Bindungen bereits leicht am Snowboard festschrauben – aber nur so fest, dass sie für den nächsten Step noch bewegbar sind.
Tipp: Je weiter der Stance, desto besser die Stabilität am Board. Vor allem im Snowpark, aber auch auf der Piste sorgt ein großer Abstand für mehr Sicherheit.
Wie weit deine Bindungen von Nose und Tail entfernt sind, hängt vom Snowboard-Typ und deinem Fahrstil ab.
So montierst du die Bindungen auf den unterschiedlichen Boards:
Freestyle-Board: zentriert (gleicher Abstand der jeweiligen Bindung zu Nose bzw. Tail)
Die zentrale Ausrichtung macht das Rückwärtsfahren leichter – beste Voraussetzungen für coole Tricks!
Freeride-Board: leichtes Setback von einem bis eineinhalb Zentimetern (Bindung von der Boardmitte aus etwas nach hinten – Richtung Tail – versetzt platzieren!)
Diese Position verlagert das Gewicht nach hinten, verlängert die Nose und verbessert dadurch den Auftrieb im Tiefschnee.
All-Mountain-Board: selbe oder ähnliche Position wie beim Freeride-Board
Möchtest du gern mehr über die unterschiedlichen Snowboard-Arten wissen? Dann lies dir unsere allgemeine Info über Snowboards oder unsere Tipps für den ersten Snowboardkauf durch!
Wir befinden uns jetzt direkt auf der Bindung bzw. auf der Minidisk. Um den Bindungswinkel zu bestimmen, beginne am besten mit einer neutralen Position der Bindungen – also bei null Grad. Von dort aus drehst du langsam weiter, bis du die passende Einstellung gefunden hast.
Die Gradangaben auf der Minidisk reichen von rund minus 20 Grad bis plus 20 Grad. Du kannst also ganz genau ablesen, in welcher Position sich die Bindung befindet.
Tipp: Als Anfänger bleibst du am besten beim neutralen Stance, der ideal zum einfachen Vorwärtsfahren geeignet ist.
Die meisten Freestyler schwören auf den Duck Stance. Das heißt: Die vordere Bindung wird in einen positiven Winkel, die hintere in einen negativen Winkel gestellt. Oft ist der vordere Winkel etwas steiler als der hintere: Es entsteht eine V-Stellung. Sie eignet sich perfekt zum Rückwärtsfahren sowie für Tricks und für Drehungen, weil sich das Gewicht gleichmäßig am Board verteilt.
Richtwerte: rund + 15 Grad vorne und – 15 Grad hinten
Pack für deine ersten Fahrversuche mit dem neuen Board ein kleines Werkzeug zum Verstellen der Bindung ein! So kannst du am Berg deine Einstellungen noch verfeinern.
Als Freerider bist du mit einem etwas engeren Stance gut beraten. Dazu montierst du beide Bindungen im positiven Winkel. Mit dieser Position kannst du in den Turns besser Druck auf die Kanten ausüben. Im Zusammenspiel mit einem leichten Setback (siehe Punkt 4) erhältst du dadurch die perfekte Einstellung für traumhafte Powder-Abfahrten.
Richtwerte: maximal + 21 Grad vorne und + 9 Grad hinten
Wenn du dich nicht auf einen Fahrstil spezialisieren willst, ist ein moderater Duck Stance (siehe Freestyler) mit einem leichten Setback (Punkt 4) das Richtige für dich. Damit erhältst du einen guten Kantengriff, eine hohe Stabilität und ausreichend Flexibilität für Tricks und Tiefschneeabenteuer.
Richtwerte: rund + 15 Grad vorne und zwischen – 9 Grad und + 6 Grad hinten
Hast du die Gradzahlen festgelegt, platzierst du die Bindung wieder auf dem Board. Schraube sie an der Minidisk in den vorher festgelegten Löchern am Snowboard fest! Achte darauf, dass die Minidisk waagrecht am Board aufliegt!
Jetzt musst du nur noch die Bindung an deine Boots anpassen. Dabei gehst du folgendermaßen vor:
Du brauchst neue Boots? Dann hol dir Tipps und Infos in unserem Artikel über Snowboard Boots!
Du hast den perfekten Stance gefunden? Gratulation! Schreibe dir am besten gleich die Winkeleinstellungen und Maße auf! So kannst du dein individuelles Set-up schnell wieder übernehmen, falls die Bindung beim Service mal abmontiert werden muss.
Denk dran: Ziehe alle Schrauben vor deiner ersten Fahrt noch einmal fest an, damit auch alles richtig sitzt! Jetzt bist du fertig für die Piste.